Ein Haus
mit Geschichte
und Tradition.

Mitten im Herzen von St.Ingbert

Die St. Ingberter Traditionswirtschaft „Eisler's Bierstube“

…in der Kaiserstraße, entstammt der gleichen Kinderstube, wie die benachbarte, 1755 eingeweihte Alte Kirche, deren 250. Geburtstag, 2005 gefeiert wurde. 

Das Gasthaus ist nur 15 Jahre jünger. Es wurde 1770, als St. Ingbert etwa 700 Einwohner hatte, im damals typischen spätbarocken Stil erbaut.

Über seine frühesten Besitzer ist leider nichts überliefert.
Fest steht, dass es beim sonntäglichen Frühschoppen immer hoch herging. Nicht nur in der Gaststube, sondern auch draußen wurde ständig etwas Neues geboten. 

Das Zeitgeschehen zog sozusagen hautnah an den Fenstern vorbei. Denn schon die damalige Dorfstraße,
die um 1800 zur sogenannten Kaiserstraße ausgebaut wurde, war ein wichtiger überregionaler Verbindungsweg. 

Ursprünglich befanden sich an der Hausfront zwei Eingänge nebeneinander. Wie der Dichter Karl Uhl berichtet,
führte die jetzige Tür zu einer winzigen Bäckerei, die von einem gewissen Peter Schmitt betrieben wurde, der wegen eines Fußleidens als „Kränaupeter“ bekannt war. Dessen Bruder führte die Wirtschaft nebenan, die damals „Kosters Wirtschaft“ hieß. Später wurde die Bäckerei aufgegeben, die Gaststube erweitert und die überflüssige Tür in ein Fenster umgeändert.
Der alte, kunstvoll behauene Türsturz blieb dabei erhalten. Ansonsten hat das Gebäude seit nunmehr 245 Jahren sein ursprüngliches Aussehen fast unverändert bewahrt. Mehrmals hat es die Besitzer und noch häufiger die Pächter gewechselt. 

„Seit nunmehr 245 Jahren ist das ursprüngliche Aussehen fast unverändert geblieben.“

Vor achtzig Jahren war über der Hausfront groß und breit zu lesen „Neymanns Bierstube“. Wie daraus „Eisler‘s Bierstube“ wurde, das ist eine verbürgte, fast filmreife Romanze, bei der auch Franzosen eine Rolle spielten. 

Gleich nach dem ersten Weltkrieg zogen diese nämlich als Besatzer in St. Ingbert ein.
Sie beschlagnahmten Neymanns Bierstube als Wachlokal, machten aus einem Keller eine Arrestzelle und verhängten überdie Stadt eine nächtliche Ausgangssperre.

Die Familie Neymann nebst Tochter durften als Eigentümer im Hause wohnen bleiben. Der junge Klempner Martin Eisler wurde eines Abends nach Beginn der Sperrstunde von den Franzosen geschnappt und über Nacht eingesperrt. Morgens musste die Wirtstochter Johanna Neymann, Eisler Kaffee in die Zelle bringen.
Dabei hat es zwischen beiden offenbar gefunkt. Wenig später wurde geheiratet und bald stand auf der Fassade „Eisler‘s Bierstube“. Seitdem ist das Haus im Familienbesitz und behielt diesen Namen bei. 

„De Eisler“ ist in St. Ingbert und darüber hinaus ein Begriff. Hier finden die Menschen noch ein echtes Stück Alt-St.Ingbert.

Unter den Pächtern der letzten Jahrzehnte tauchen auch so bekannte Namen auf, wie Engelbert Wild, langjähriger Dirigent der Bergkapelle, oder Karl Kremerskothen, der 1965 in die „Grüne Laterne“ wechselte.
Die Eröffnung der Fußgängerzone und die dadurch mögliche Bewirtung im Außenbereich brachte großen Auftrieb. 

Vor einigen Jahren erhielt die Gaststätte unter der damaligen Führung von Monika Stolz, welche 17 Jahre Pächterin des Eisler‘s war, eine gründliche Innenrenovierung. 

Seit Januar 2006 ist Martin Anstadt neuer Pächter.